#67 Punker, Philosoph, Radmarathon-Präsident – Maratona-Chef Michil Costa

 

Mm kommenden Wochenende findet in den Dolomiten eine der schönsten Radsportveranstaltungen der Welt statt, die Maratona dles Dolomites. Das ist ein Radmarathon, der u.a. durch die fantastische Alpenlandschaft Maßstäbe setzt, es geht unter anderem über das Sellajoch, das Grödner Joch, den Valparolapass – auf Strecken zwischen 55 und 138 km. Das Ganze wird vom italienischen TV-Sender Rai über viele Stunden live übertragen. Und während andere Radsportevents hierzulande kontinuierlich TeilnehmerInnen verlieren, bleibt die Maratona heißbegehrt. Jedes Jahr bewerben sich rund 30.000 Radsportfans, um einen der 8000 Startplätze zu bekommen. Manche TeilnehmerInnen haben zuvor mehrere Jahre auf ihren Start gewartet. Unter den TeilnehmerInnen sind oft auch Prominente, darunter waren Eddy Merckx und Miguel Indurain.

Es ist aber nicht nur das tolle Dolomiten-Panorama, was an der Maratona so faszinierend ist. Die ganze Organisation ist außergewöhnlich. Hier agiert nicht ein professioneller Eventveranstalter, sondern hier arbeiten über 1500 ehrenamtliche Helfer zusammen, um eine möglichst gute Radsportveranstaltung zu stemmen. Das ist aber nicht alles. Die Maratona verfolgt Charityevents weltweit, kauft Bücher und Schulmaterial für SchülerInnen in Madagaskar, trägt zur Prävention von Jugendkriminalität und Gewalt in Buenos Aires bei und unterstützt beispielsweise LehrerInnen und SchülerInnen in Afghanistan. Die Maratona hat also eine Philosophie, die weit über den Radsport hinausgeht.

Und dazu trägt maßgeblich der Präsident der Maratona bei, das ist Michil Costa, ein Hotelier aus der Region. Ihr lernt im Gespräch einen Querdenker im ursprünglich positiven Sinne kennen. Jemanden, der unorthodox denkt und lebt. Der sich in seinem Leben stark gewandelt hat, der in jungen Jahren als Punker nach London zog, später mit einem gelben Porsche mit 150 km/h über die Pässe in seiner Heimat fuhr, um sich dann sehr radikal für Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu engagieren. In seinen Hotels wurde lange Zeit montags geschwiegen – zur Selbstreflexion. Es gibt viele solcher Anekdoten zu Michil.

Im Gespräch geht es um das Erfolgsrezept der Maratona, aber insbesondere auch um Michils Philosophie und Vision für eine der schönsten Regionen der Welt, die Dolomiten.


 
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