#6 Wenn der Berg den Reset-Knopf drückt – der Extrembergsteiger Jost Kobusch

 

Solo-Besteigungen im Winter, in großen Höhen und auf neuen Routen möglichst auf unbestiegene Gipfel sind sein Markenzeichen. Weshalb Jost Kobusch als „Extrembergsteiger“ bezeichnet wird. Bei „Outside is free“ berichtet der 28-Jährige von seinen Erfolgen und Niederlagen – und reagiert auf die Kritik von Messner & Co. an seinen Solo-Missionen.

Mit zwölf Jahren begann Jost in der Kletter-AG einer Gesamtschule mit dem Klettern. Elf Jahre später, im Mai 2016, erreichte Jost ohne die Zuhilfenahme von künstlichem Sauerstoff den Gipfel der Annapurna (8091 Meter) über die Nordflanke – Josts erster Gipfelerfolg an einem Achttausender, mit dem Jost der jüngste und insgesamt erst achte deutsche Bergsteiger war, der auf diesem Gipfel stand. Zwei Jahre später wurde Jost für den Piolet d’Or gelistet, für die wohl bedeutendste Auszeichnung für außergewöhnliche Leistungen im extremen Bergsport – im Alter von 25 Jahren.

Anfang 2020 machte Jost mit einem riskanten Plan große Schlagzeilen: Ohne Begleitung, ohne Sauerstoffflaschen und im Winter wollte er den Mount Everest besteigen, was bisher noch niemand geschafft hatte. Doch die Mission misslang, ein Teil der Route war kollabiert, der Wind zu stark, außerdem plagten eine Bänderdehnung und Magenprobleme den jungen Bergsteiger. Später kritisierten Bergsteiger-Größen wie Reinhold Messner die Mission als „lächerlichen Versuch“. Und: „Er hat keine oder wenig Ahnung, von dem, was er da eigentlich macht.“

Aufgegeben hat Jost allerdings nicht: Jost möchte einen neuen Versuch starten und es auf die Spitze des Everests schaffen.



 
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